Tiefdruck Radierung mit dem Lasercutter
Künstler_innen setzten sich schon sehr früh mit Neuerungen in der Technik auseinander und nutzten sie für ihre Kunst. Im Fablab Bremen wird schon seit langem der Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) durch MINTA bereichert (A wie Art ≠ Kunst).
Wir haben den Lasercutter zur Herstellung einer Druckform für eine Radierung benützt. Das Motiv war das Logo unseres MINTSTEPS-Projektes mit verschiedenen Graustufen.
- Bei der Kaltnadelradierung wird die Zeichnung mit einer Radiernadel aus härtestem Stahl direkt auf der Druckplatte ausgeführt. Eine Ätzflüssigkeit wird nicht verwendet.
- Bei der Ätzradierung wird die Zeichnung in eine zunächst auf die Platte aufgebrachte relativ weiche Abdeckschicht gekratzt. Anschließend wird die Platte mit einer Ätzflüssigkeit geätzt.
- Bei der Laserradierung wird die Zeichnung mit dem Fablab eigenen CO2 Laser gelasert.
Wir sind nicht die ersten, die auf die Idee gekommen sind. Gerade haben wir noch einen Beitrag im Internet gefunden: das NYC Resistor Hackerkollektiv mit einem gemeinsamen Raum in Downtown Brooklyn hat schon 2012 einen Projektbericht über den Lasergeschnittenen Tiefdruck berichtet. Damals scheinbar nur mit Text, heute kann die Software auch Fotos und andere Graustufen rastern.
Die kleine Druckpresse hat noch eine größere Version in 21 cm Durchlassbreite, beide günstig per Kleinanzeige erworben – eigentlich ist das Büttenpapier der größte Kostenfaktor.
Mal sehen, ob es Künstler_innen gibt, die unser „Kunstprojekt“ akzeptieren und nachmachen.